“Die Mannschaft hat einen Kampfgeist entwickelt und auch verinnerlicht”

Stregspiller Interviews, News Leave a Comment

Image

“Die Mannschaft hat einen Kampfgeist entwickelt und auch verinnerlicht”


November 6, 2022




von J. Schuetz

Nach dem umkaempften Sieg gegen Polen, im Auftaktspiel der Gruppe D bei der EHF EURO 2022, wartet am Montag ein Hammergegner auf die deutsche Frauen Handball Nationalmannschaft.  Das Spiel gegen Montenegro wird fuer das Team von Trainer Markus Gaugisch zu einem echten Charakertest, welcher der Mannschaft physisch und psychisch alles abverlangen wird.

Wenn um 18:00 Uhr im Sportski Centar Moraca, in Podgorica der Anpfiff ertoent, wird sich Montenegro der Unterstuetzung von mindestens 3.000 frenetischen Fans sicher sein koennen.

Cheftrainer Markus Gaugisch schaut zurueck auf die letzten Minuten des Polen Spiels und gibt einen Einblick, wie er und seine Mannschaft sich auf das besondere Vorrundenspiel gegen Montengro vorbereiten.

Gab es einen Zeitpunkt waehrend den letzten 10 Minuten in der Partie gegen Polen, wo Markus Gaugisch Zweifel hatte, wie es ausgehen koennte?

M. Gaugisch:  Nein! Eigentlich nicht. Das eine Niederlage immer drin ist, ist auch klar, aber ueber die letzen Wochen zusammen mit dem Team habe ich schon gemerkt, dass das positive ueberwiegt.  Die Mannschaft hat mittlerweile einen Kampfgeist entwickelt und auch verinnerlicht. Den haben wir auch am vergangenen Samstag wieder gezeigt.

Wenn wir die letzten drei der vier Spiele vor der Partie gegen Polen anschauen, dann hatten wir immer Phasen, wo wir nicht top waren; wo wir in Rueckstand geraten sind.  Aber wir haben uns immer wieder rausgezogen. Das ist schon auch eine Qualitaet, die sehr, sehr wichtig ist, weil wir noch nicht so stabil sind, dass wir ein Spiel auf einem Level durchziehen.

Wir haben immer wieder Phasen, wo wir uns selbst in Schwierigkeiten bringen. Dies gilt es abzustellen, so das Ausschlaege nach oben und unten nicht so gross sind, wie sie teilweise sind. Aber diese “Come-back” Qualitaet die wir entwickelt haben ist eine tolle Eigenschaft.

Die Regenerationsphasen bei einem Turnier, wie der EHF EURO sind sehr kurz und das kommende Spiel gegen Montenegro, mit der Unterstuetzung des Heimpublikums, wird der deutschen Mannschaft alles abverlangen…

M. Gaugisch:  Ja – fuer uns Trainer bedeutet das noch mehr. Samstag Nacht als wir zurueck ins Hotel kamen, haben wir noch Videoanalysen gemacht.  Der Abend war keinesfalls mit dem Abpfiff des Spiels gegen Polen beendet.  Dann braucht man nochmal einen klaren Kopf, um das herauszuziehen, was am naechsten morgen der Mannschaft praesentiert werden soll.

Was uns im Spiel gegen Montenegro erwartet, konnte man am Samstag in der Halle sehen und hoeren. Aber das ist ja wovon wir traeumen – das wir volle Halle haben.  Ob die Zuschauer jetzt fuer oder gegen uns sind ist etwas was wir nicht beeinflussen koennen.

Wie bereiten sich Trainer und Mannschaft auf den Hexenkessel, im Sportski Centar Moraca von Podgorica, vor?

M. Gaugisch:  Es ist schon wichtig, dass man im Kopf durchspielt was da passiert.  Wenn man in der Verteidigung steht und ein Tor bekommt und 3.000 fanatische Fans rasten aus , dann ist das Gefuehl, dass man etwas falsch gemacht hat viel, viel hoeher.  Dieses negative Gefuehl ein Tor bekommen zu haben wird von aussen noch verstaerkt.  Das muessen wir versuchen zu trennen.  Selbiges werden wir nicht immer schaffen, aber hoffentlich moeglichst oft.  Wir duerfen dann nicht hadern, sondern muessen sofort umschalten und unsere naechste Aufgabe auf dem Spielfeld im Kopf behalten.

Diese Ruhe zu haben wird eine echte Herausforderung, die man auch nicht mit einem Fingerschnalzen loesen kann.  Aber ich glaube auch, dass dies zu der Entwicklung einer Mannschaft gehoert.  Solche Situationen treffen unsere Spielerinnen in der Regel nicht an oder sehr, sehr selten.  Die Spiele in der Champions League finden auch in einer emotionalen Atmosphaere statt, wenn auch nicht so grass, wie wir es hier vorfinden, aber immerhin kann man sich da einmal herantasten.  In der Bundesliga sind wir natuerlich von einer derartigen Atmosphaere sehr weit entfernt.

Aber das ist was die Spielerinnen bisher an Erfahrung haben und deswegen sind wir hier, um auch das mitzunehmen. Daran kann eine Mannschaft wachsen.

 

 

 

News Forum Archives:

Podcasts:



« back to view more

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *