“Wir wollten das ganze Spiel aufs Tempo drücken und das ist uns gut gelungen”

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“Wir wollten das ganze Spiel aufs Tempo drücken und das ist uns gut gelungen”


December 11, 2021




Die Lage der Nation – Teil 5

 

Souveräner als viele Skeptiker vermutet hatten – so muss man den Auftritt des deutschen Teams gegen Südkorea bezeichnen. Das Ticket für das Viertelfinale wurde nach dem 37:28 Erfolg gegen die Asiatinnen, frühzeitig. Nach der Pflichtaufgabe gegen den Kongo zeigte die DHB-Auswahl, dass sie sich auch aus kleinen Talsohlen befreien kann. Fokussiert, taktisch clever und mit der passenden Körpersprache.

Die Asiatinnen hielten allerdings über die ersten 30 Minuten sehr gut mit. Ihre Geduld und Präzision in der Offensive sorgten immer wieder für Lücken in der deutschen Abwehr. Regelmäßig sah sich Dinah Eckerle im Tor freien Schützinnen gegenüber gestellt.

“Wir haben nicht gegen irgendwen gespielt, sondern gegen Südkorea. Aber wir wollten das ganze Spiel aufs Tempo drücken und das ist uns gut gelungen”, sagte Marlene Kalf hinterher.

Möglich war das, weil die Groener-Sieben ihrerseits im Abschluss kaum Fehler machte. Alina Grijseels und Emily Bölk zogen die gesamte Mannschaft mit.  Letztere wurde zur Spielerin des Spiels gewählt. Die Ruhe des Duos sorgte dafür, dass man nie in Hektik verfiel. “Wir haben uns von der offensiven Abwehr nicht beirren lassen”, meinte Kalf.

Ein Punkt, der Hoffnung macht. Denn in der Vergangenheit war die Verunsicherung schnell groß gewesen. Dieses Mal drehte das deutsche Team die Begegnung sofort und ging mit 5:1 in Führung. Es war nicht nur die überlegene Physis, die für die Entscheidung sorgte, auch taktisch konnte überzeugt werden. Alles in allem die Folge einer bemerkenswerte Entwicklung der letzten Monaten.

Klar, es gibt auch Punkte, die noch nicht so funktionieren wie erhofft. So ist zum Beispiel die Quote von den Außenpositionen verbesserungswürdig. Amelie Berger zeigt in Dortmund regelmäßig, dass ihr Potenzial enorm hoch ist. Irgendwie wirkt es so, als stünde ihr großer Moment kurz bevor. Vielleicht reicht es schon sich am Rest der Mannschaft zu orientieren, zumal der Teamgeist von allen hervorgehoben wird.

“Wir sind gut beraten diesen Spaß und diese Freude, die wir haben, einfach mitzunehmen. Das habe ich so in den Jahren auch noch nicht erlebt. Wir haben wirklich ein geiles Team. Wir machen auch mal Jux und Gaudi, es muss nicht immer nur ernst sein”, lobte Eckerle im Anschluss die Stimmung in der Truppe. “Wir sprechen viel über Handball und über die Gegner. Aber wir haben auch viel Spaß und das sieht man, glaube ich, auch von außen.”

Das ist in der Tat deutlich zu erkennen. Nun ist es nicht so, dass Herz, Wille und Leidenschaft bei den letzten Turnieren fehlten. Aber dieser Zusammenhalt, der vor Ort in Spanien zu beobachten ist, scheint ein Faktor zu sein, der die DHB-Auswahl noch weit tragen kann. In Zügen erinnert diese Dynamik an die “Bad Boys” von Dagur Sigurdsson, die 2016 wie Phönix aus der Asche in Richtung EM-Titel stürmten. Wie weit  es für die DHB-Frauen bei der WM noch gehen wird, haben sie selbst in der Hand, aber der Funke ist definitiv übergesprungen.

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